Kommenden Sonntag erwartet die Freunde des American Football die Super Bowl XLIV. Medientechnisch wird derzeit versucht, alles zu pushen was auch nur ein wenig Substanz hat. Ganz vorne steht dabei die Verletzung von Colts Defensive End Dwight Freeney. Die Sache ist schnell geklärt: Spieler dieses Kalibers spielen auch mit Verletzung im Super Bowl bzw. lassen sich “fit spritzen” – Ende. Interessanter ist ohnehin das Sportliche. Hier ein Ausblick was die Fans vom Spiel der Spiele erwarten können.


Colts Offense vs. Saints Defense

Für die Saints ist die zentrale Frage dieser Partie, wie man Peyton Manning davon abhalten kann zu punkten. Eine Antwort darauf ist nicht leicht zu finden. Manning hat die Gabe weniger Quarterbacks, sich schnell auf eine Defense einstellen zu können und im Laufe der Partei die geeigneten Gegenmittel zu finden. So geschehen im AFC Championship Game gegen die New York Jets. Zunächst hatte man das Gefühl, die Jets kämen mit ihrem Pass Rush an Manning heran und könnten ihn unter Druck setzen. Immerhin brachten sie ihn zwei Mal zu Boden. Mitte des zweiten Viertels hatten die Colts dann die Taktik der Jets durchschaut und wurden immer erfolgreicher. Davon abgesehen ist Manning an Präzision kaum zu überbieten.

Die Saints Defense lebt mehr von ihrer Power als von ausgeklügelter Taktik. Brett Favre wurde im NFC Championship Game so heftig attackiert, das sich die Vikings ein ums andere Mal um seine Verfassung sorgen mussten. Ich denke, die Saints werden an dieser Marschroute festhalten – was gegen die Colts allerdings nur schwer zum Erfolg führen wird. Gerade mal 13 Sacks musste Manning in der abgelaufenen Saison hinnehmen. Um gegen die Colts Offense erfolgreich zu sein, darf man Manning nicht in seinen Rhythmus kommen lassen. Hierfür muss sich die Saints Defense allerdings mehr einfallen lassen als gegen die Minnesota Vikings und die Arizona Cardinals.

Saints Offense vs. Colts Defense

Auf der anderen Seite wird es für die Colts ebenso schwer, die Offense der Saints zu stoppen. In den Medien liegt der Fokus natürlich auf dem Quarterback-Duell. Das Drew Brees und seine Receiver nur schwer zu stoppen sind, ist ohnehin klar. Meines Erachtens kommt die Beachtung des Laufspiels der Saints zu kurz. Immerhin das sechstbeste der gesamten NFL und garantiert so vielseitig wie kein zweites mit Reggie Bush, Pierre Thomas und Mike Bell. Auch die Teilnahme von Jeremy Shockey hat immense Bedeutung für die Saints. Der charismatische Tight End ist zwar angeschlagen, doch alleine seine Ausstrahlung auf dem Platz macht die Offense von New Orleans um mehr als einen Tick besser.

Die Defense der Colts ist zwar nicht schlecht (Platz 8 in Points Allowed), wird aber dennoch mit den Saints arge Probleme haben. Wie oben bereits erwähnt denke ich, dass Dwight Freeney auflaufen wird, aber es wird keinen Unterschied machen. Die Saints Offense ist einfach zu gut und vielseitig, um hier gestoppt zu werden.

Fazit

Alles spricht für ein High-Scoring Game mit Offensive hoch 3. Ich denke, so wird es auch kommen. Wer am Ende das bessere Ende für sich hat, ist schwer zu sagen. Bei den Saints konnte ich bei einigen Spielern feststellen, dass sich bereits eine Zufriedenheit über das Erreichen des Super Bowl an sich eingestellt hat. Der Triumph im Endspiel wäre demnach nur das i-Tüpfelchen. Die Colts dagegen arbeiten seit Beginn der Saison gezielt auf diesen Triumph hin.

Wie es auch kommt, Colts vs. Saints im Super Bowl ist das perfekte Matchup um Neulinge für American Football zu begeistern. Das wird auch die TV-Anstalten im deutschsprachigen Raum freuen.

Dies und das zum Super Bowl

Für die Colts ist es die zweite Teilnahme am Super Bowl innerhalb von vier Jahren. Im Februar 2007 konnte man das bedeutendste Endspiel im American Football gegen die Chicago Bears für sich entscheiden.

Peyton Manning selbst stammt aus New Orleans, sein Vater war lange Zeit Quarterback der New Orleans Saints. Dementsprechend haben die Mannings viel für das Team übrig.

Die New Orleans Saints sind selbst zum ersten Mal überhaupt im Super Bowl vertreten.