Der Ostermontag hatte eine satte Überraschung parat: Quarterback Donavan McNabb wechselt von den Philadelphia Eagles zum Division-Rivalen nach Washington D.C. Im Gegenzug erhält Philadelphia von den Redskins sowohl einen Second Round Pick im kommenden NFL Draft als auch einen Third Round Pick im Draft 2011. Das McNabb die Eagles verlassen könnte, wurde schon länger diskutiert. Das ausgerechnet der Erzrivale aus der Hauptstadt den Zuschlag erhält, ist allerdings verwunderlich.

Offenbar waren die Redskins das einzige Team, das die finanziellen Forderungen von McNabb stemmen wollte. Auf der anderen Seite sind die Eagles wohl der Überzeugung, dass McNabb nicht mehr viel auf der Pfanne hat. Immerhin ist McNabb schon 33 Jahre alt und zwei hohe Draft Picks sind ein relativ guter Preis. Ich habe eine sehr hohe Meinung von Eagles Coach Andy Reid und ich kann mir nicht vorstellen, dass er McNabb in die Arme eines Division-Rivals jagt, wenn er nicht der festen Überzeugung ist, ohne ihn besser dran zu sein.

In die Fußstapfen von McNabb tritt der Second Round Pick von 2007, Kevin Kolb. Kolb machte in der vergangenen Saison zwei ordentliche Spiele – viel mehr an nennenswerter Erfahrung konnte der Quarterback in der NFL bisher noch nicht sammeln. Immerhin: In beiden Spielen warf Kolb für über 300 Yards. Für seine Leistung gegen die Kansas City Chiefs wurde Kolb sogar zum “Offensive Player of the Week” in der NFC gekrönt. Als Backup soll Michael Vick fungieren.

Ich sehe den Trade für die Eagles sehr positiv. Man leitet mit dem Weggang von McNabb nun einen Umbruch ein, der spätestens nach der nächsten Saison sowieso fällig gewesen wäre. McNabb hatte nur noch ein Jahr Vertrag und konnte jetzt gewinnbringend veräußert werden. Mit den beiden Draft Picks hat man einen guten Schnitt gemacht und kann sich so langfristig einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Washington verschaffen.

In der Hauptstadt ist dagegen eines sicher: Für Jason Campbell war es das. Mit Rex Grossman hat Mike Shanahan bereits einen Backup für McNabb verpflichtet. Das Vertrauen in Campbell ist also nicht mehr vorhanden – er wird sich einen neuen Verein suchen. Was die Marschroute in Washington angeht, kann ich über die jüngsten Verpflichtungen nur grübeln. Willie Parker, Larry Johnson und jetzt Donavan McNabb – Das sind klangvolle Namen und satte Gehälter. Alle drei haben ihre beste Zeit hinter sich. Ein Umbruch sieht anders aus.